Anspruch des Folgekostenrechners Rheinland-Pfalz

Die Herausforderung bei der Entwicklung des Folgekostenrechners bestand darin, einerseits planerische und betriebswirtschaftliche Exaktheit, andererseits ein möglichst hohes Maß an Anwenderfreundlichkeit und einfacher Verständlichkeit der Eingabemasken und Ergebnisse zu erreichen. Beides zusammen kann allerdings schwerlich erreicht werden, weswegen der „Spagat“ zwischen Methodengenauigkeit und Adressatenbezogenheit die Spezifikation des Folgekostenrechners durchzieht.

Die Anwenderfreundlichkeit zeigt sich auch darin, dass das Arbeiten mit dem Programm ohne lange Einarbeitungszeit möglich ist. Der Nutzer wird durch erläuternde Informationsfelder auf seinem Weg zum Ergebnis begleitet. Um zu verhindern, dass einzelne Einnahme- oder Ausgabepositionen vergessen werden, erfolgt die Datenabfrage sehr detailliert. Alle Eingaben des Anwenders werden im Rahmen einer Validierung auf Plausibilität und Widerspruchsfreiheit in Echtzeit geprüft. Bei ungültigen Eingaben erscheint ein Warnhinweis.

Die Zielsetzung des Folgekostenrechners besteht nicht primär darin, ein möglichst exaktes Ergebnis zu erzielen, zumal eine Kalkulation „auf den Euro genau“ ohnehin unmöglich ist und Gewissheiten vortäuscht, wo keine vorhanden sind. Vielmehr soll der Folgekostenrechner die Entscheider in erster Linie dazu anregen, sich mit den relevanten Daten und Annahmen zu beschäftigen und diese zu reflektieren. Der Rechner bietet daher Möglichkeiten, mit verschiedenen Dateneingaben „zu spielen“.

Im Programm wird die Kalkulation verschiedener Szenarien eröffnet, die mögliche Entwicklungsausprägungen ergebnissensitiver Faktoren darstellen (z.B. Aufsiedlungsgeschwindigkeit und -verlauf oder der Auslastungsgrad des Baugebiets), auf die der Nutzer aber keinen oder kaum Einfluss hat.

Der Folgekostenrechner stellt die üblichen Funktionen wie Speichern und Laden von Dateien bereit. Hierdurch ist es für eine Kommunalverwaltung sehr einfach möglich, grundsätzlich einmalig die grundlegenden „Rahmendaten“ ihrer Kommune zusammenzustellen, um diese anschließend für verschiedene Planungsgebiete oder zur Prüfung von Planungsalternativen effizient einsetzen zu können. Mit der Einrichtung entsprechender Schnittstellen können die Daten aus dem Folgekostenrechner auch für andere Zwecke (z.B. Monitoring der Siedlungsentwicklung) von unterschiedlichen Stellen genutzt werden. Somit kann ein Zusatznutzen über die Baugebietskalkulationen hinaus erreicht werden.